Indigo – Der Aufstand by Jordan Dane

Indigo – Der Aufstand by Jordan Dane

Autor:Jordan Dane
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2014-12-17T16:00:00+00:00


13. KAPITEL

Haven Hills Treatment Facility

Station 8

Es war schrecklich für Caila, Oliver so gebrochen zu sehen. Aus seinem Mund ragte ein Schlauch, und seine schönen Augen, in die sie so gerne sah, waren geschlossen. Seine Haut war gespenstisch blass, und seine Lungen wurden von einer Pumpe mit Luft gefüllt. Das unaufhörliche Piepsen von Maschinen und die blinkenden Lämpchen hatten all das ersetzt, was Oliver menschlich gemacht hatte. Hatten sie Zack das Gleiche angetan, ehe sein Gehirn in einem Glas gelandet war? Beim Anblick von Oliver, bewusstlos und an Maschinen angeschlossen, wurde Caila schlecht.

Es tut mir leid, Oliver. So leid. Sie wiederholte die Worte in ihrem Kopf wie ein Mantra, hoffte, dass er sie hören konnte, aber er sah aus wie tot. Was hatten sie ihm angetan?

„Er liegt im Koma. Wenn du zu ihm durchdringen kannst, können wir ihm das Leben retten“, sagte Dr. Fiona. „Jetzt hängt alles von dir ab.“

Caila zerrte an den Gurten an ihren Handgelenken. Sie wollte Oliver berühren, um herauszufinden, ob er sich noch in seinem Körper befand und am Leben war, aber sie hatten sie an dem Rollstuhl festgebunden. Diese arrogante Ärztin zu erwürgen kam gleich auf Platz zwei der Dinge, die sie mit ihren Händen tun wollte. Die Frau hatte irgendetwas getan, um Oliver ins Koma zu versetzen. Und jetzt tat sie so, als ob sie alleine ihn retten könnte.

„W…was soll ich d…denn machen?“ Caila stieß mühsam jedes Wort einzeln hervor. Es kostete sie ihre ganze Willenskraft, sich ihren Hass auf die Ärztin nicht anmerken zu lassen.

„Oliver hat jemanden besucht, so wie kürzlich dich. Der Junge, bei dem er war, hat ihn so zugerichtet. Er ist für das hier verantwortlich. Da bin ich mir absolut sicher.“

Caila biss die Zähne zusammen. „Wer ist er?“

„Ich kenne seinen Namen nicht, aber Oliver hat ihn mithilfe seiner Gabe aufgespürt. Ich weiß, dass er ihn gefunden hat. Dieser Junge ist eine Gefahr für jeden, der seinen Weg kreuzt. Leider wusste niemand, wie gefährlich er wirklich ist, bis er Oliver angegriffen hat. Er ist ein Indigo, der sich gegen seine eigene Art richtet.“

Gegen seine eigene Art? Caila fragte sich, ob diese Frau überhaupt hörte, was für einen Rotz sie da redete. „Warum sollte Oliver hinter diesem Typen her sein? Haben Sie ihn auf ihn angesetzt?“

„Ich glaube, dass Oliver die Indigos schützen wollte. Anders kann ich es mir nicht vorstellen. Was er getan hat, war sehr tapfer.“ Dr. Fiona strich Oliver übers Haar und sah ihn an. „Ich dachte, da ihr Freunde seid, willst du vielleicht zu Ende bringen, was er angefangen hat, weil es ihm wichtig war.“

„Sie sagen das, als ob er nicht mehr gerettet werden kann und das sein letzter Wunsch ist oder so.“ Caila spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. „Halten Sie ihn nur am Leben, damit ich … Ihnen helfen kann?“

„Für was für ein Monster hältst du mich denn?“

Caila schloss die Augen. Sie wollte nicht in das selbstgefällige, verlogene Gesicht von Dr. Fiona sehen müssen, aber sie hatte keine andere Wahl, als das zu tun, was die Ärztin vorschlug.



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